Volxkultur

Volxkultur –

Ein künstlerischer Ansatz für eine offene Gesellschaft

Zum Abschluss des von der LWL-Kulturstiftung geförderten Entwicklungsprojektes »Volxakademie – Zentrum für inklusive Kultur« ist ein Sammelband entstanden, der aus verschiedenen Perspektiven einen umfassenden Überblick zum Konzept der Volxkultur gibt.

 

Der Ansatz der Volxkultur stellt einen Impuls für die Etablierung von Möglichkeitsräumen und die Entfaltung wertschätzender Formen des sozialen Miteinanders dar. Das Leben und Arbeiten in und mit vielfältig zusammengesetzten Gruppen birgt ein großes Potential gegenseitiger Anregungen, künstlerischen Schaffens und gesellschaftlichen Engagements.

 

»Im Verlauf der Lektüre stellt sich heraus: es geht um viel mehr als »nur« um Theater, und zwar um die Entwicklung einer gestalterischen Kultur, die alle Menschen mit einbezieht. ... wie schon erwähnt, es macht es seinen Leserinnen und Lesern nicht leicht und ist schon deshalb als etwas ganz grundlegend Neues jenseits des Mainstreams sehr zu empfehlen.« (Christiane Drechlser, Zeitschrift Seelenpflege 3, 2019)

 

Weiterführende Literatur und Artikel: https://www.kubi-online.de/artikel/formen-selbst-weltbeziehungen-theater

Matthias Gräßlin schildert im ersten Beitrag die Entwicklung des Volxtheaters der Theaterwerkstatt Bethel zur Volxkultur als Labor für die Vergegenwärtigung gesellschaftlicher Entwicklungen und der Bewusstmachung eigener Wirksamkeit für eine inklusive Gesellschaft. Juliane Gerland von der Universität Münster setzt sich aus den Perspektiven von Kultureller Bildung und Hochschule mit künstlerisch motivierten Zugriffen auf den Container-Begriff 'Inklusion' auseinander.

 

Ingrid Hentschel von der Hochschule Bielefeld beschreibt eine inklusive Theaterpraxis unter dem Gesichtspunkt des Zusammenlebens. Jörg Albrecht vom Center for Literature der Burg Hülshoff folgt mit einem literarischen Zwischenspiel. Im zweiten Beitrag schreibt Matthias Gräßlin über die ästhetische Praxis der Volxkultur und ihre Relevanz für das gesellschaftliche Leben. Nicole Zielke widmet sich den verschiedenen Ansätzen und Möglichkeiten der Kooperation und dem Tätigkeitsfeld der dramaturgischen Assistenz.

 

Benedikt Sturzenhecker der Universität Hamburg verhandelt mit seiner Rede das Verhältnis von Demokratiewahrung und dem Ansatz der Volxkultur, während Alfred Schultz ein Portrait zweier Darsteller:innen, Ingeborg Gagelmann und Martin Psiorz, und die Verwobenheit mit ihren Figuren angefertigt hat. Jonas Kramer beschreibt den Prozess der Figurenentwicklung und der Verschränkung mit seiner eigenen Identität. Alfred Schultz und Robert Jebumohakonzara erläutern das Wesen des Bühnenmenschens im performativen Akt. Jürgen Heinrich vom Künstlerhaus Lydda verfasst Versuche der Offenheit.

 

Laura Marleen Kreutz vom Kollektiv Objection gibt einen Einblick in die Arbeit der Künstlerischen Kommunikationshilfen im sogenannten »Project Unicorn«. Anja Hoffmann von der DASA Arbeitswelt Ausstellung zeigt, wie der Ansatz der Volxkultur im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern Teilhabe und Teilgabe ermöglicht hat.

 

Ihr raumsoziologisches Forschungsvorhaben zu Inklusion und inklusiver Praxis stellen Angela Quack und Nicole Zielke vor. Mitja Brinkkötter, Katrin Meyer und Nicole Zielke fragen in einem weiteren Beitrag nach den Wirkungen, die die Theaterarbeit auf den eigenen Alltag haben kann.

 

Pia Ringhoff beschreibt ihre Arbeit im Mädchen*- und Frauen*projekt »Projekt Unicorn«. Lara Burgmann, freie Künstlerin in Osnabrück, teilt mit uns zum Abschluss der Publikation gezeichnete Erinnerungen als Abbildungen winzig kleiner Essenzen eines Erlebnisses, in denen sich Zeit, Ort und Akteur:innen mit persönlichen Assoziationen und Emotionen mischen.

 

Das Buch ist erhältlich unter https://www.bethel.de/aktuelles/publikationen/bethel-verlag/volxkultur