Welt aus den Fugen
2015 bis 2017
Die Trilogie »Welt aus den Fugen…« vereint vielfältige künstlerische Untersuchungen aktuellen menschlichen Lebens. Sie nimmt gesellschaftliche Phänomene (»Neu(e)Gier«, 2015), Zustände (»WAHNS!NN«, 2016) und Entwicklungen (»ReForm«, 2017) in den Fokus.
Es handelt sich nur um einen Auszug unserer Produktionen. Hier können nicht alle Veranstaltungen, Projekte und Prozesse dargestellt werden.
Bei dem beliebten Brettspiel, das den Anspruch hat das ganze Leben eines Menschen abzubilden, sind es lediglich die Entscheidungen über Familie, Karriere und Geld, die entweder in den Abgrund oder auf das Siegerpodest führen. Es gibt unumgängliche Regeln, ein einzig wahres Ziel und die Reise beginnt erst mit dem Abitur. Soll das etwa schon alles sein, woraus unser Leben besteht? Was ist mit der Kindheit und der hart durchkämpften Jugend?
Sieben Spielerinnen im Alter zwischen 11 und 19 Jahren präsentieren ein Lebensbogen von den ersten Krabbelversuchen, über das erste Verliebtsein bis hin zum individuellen Status Quo.
Spielerinnen: Jule Drexel, Tessa Erichsen, Sara Jensen, Linnea Koch, Carolina Kurz, Melina Poghosyan, Marlene Wohlhüter
Leitung: Canip Gündoğdu, Lotti Kluczewitz
Heute ist Morgen. Jede:r ist gefragt, sein Leben zu ändern. Im neuen Stück des Volxtheaters ist die Zukunft Realität. Die 17 Spieler:innen verfolgen ihre Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte. Sie sehnen sich nach der Freiheit, alles sagen, fühlen und denken zu können, nach Entschleunigung und Besinnung, nach einem bewussten Zusammenleben, nach Erneuerung und Neubeginnen. Dabei entwerfen sie Lebensräume, in denen sich zeigt, wofür sie stehen und kämpfen, was sie lieben und was sie erreichen wollen. Das Publikum taucht gemeinsam ein in diese Welten, und lässt sich konfrontieren, sensibilisieren und zum Umdenken anregen.
Spieler:innen: Juliane Balz, Mitja Brinkkötter, Dennis Hexelschneider, Eugenia Kondravot, Mark König, Jonas Kramer, Barbara Müller, Katja Osterloff, Sigrid Polanski, Martin Psiorz, Daniel Rimmert, Pia Ringhoff, Bernold Rix, Virgenie Rusche, Ralf Strehl, Tanja Toppmann, Cathrin Wöstenfeld
Leitung: Matthias Gräßlin, Katrin Nowak
Dramaturgie: Nicole Zielke
Musik: Oona Kastner (Klavier & Stimme), Svea Krahmann (Cello), Rasmus Exner (Sounddesign)
»Wenn die Würde des Menschen unantastbar ist, heißt das: Keiner kann sie begreifen? Ist ein Leben in ständiger Menschenwürde, ein Leben im Konjunktiv? Falls ja, ist der Indikativ der größte Feind der Würde?... Würde mir bitte mal jemand die Fragen beantworten?« (M. Brinkkötter, Volxtheaterwerkstatt »Auf Augenhöhe«, 19. Janurar 2016)
Diesen und vielen anderen Fragen gehen die Tänzer:innen in choreografierten Szenen nach – mal spannungsreich und intensiv, mal zart und mutig. Die Produktion ist in Kooperation und in inhaltlicher Zusammenarbeit mit der Abteilung für Philosophie der Universität Bielefeld und dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld entstanden. Die Uraufführung fand am 23. September 2016 im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin e.V. (AEM) zum Thema »Auf Augenhöhe« in Bethel statt.
Spieler:innen: Astrik Arok, Mitja Brinkkötter, Dennis Hexelschneider, Heike Kassebaum, Mark König, Anne Kordbarlag, Nevenka Kostadinović, Berit Meiners, Christian Melchior-Becker, Sigrid Polanski, Franz Potthoff, Martin Psiorz, Kerstin Rehr, Daniel Rimmert, Virgenie Rusche, Ralf Strehl, Cathrin Wöstenfeld
Leitung: Matthias Gräßlin, Katrin Nowak, Nicole Zielke
Musik: Christian Beckers, Aytac Yilmaz
350 PS, Weltrekorde, geiler Sex – Wahnsinn! Terror, Betrug, sexualisierte Gewalt, global vernetzte Kriege, Millionen auf der Flucht, steigender Alltagsrassismus – Alles Wahnsinn!
In der neuen Produktion des Volxtheaters heben und stürzen die Spieler:innen ab, verlieren die Kontrolle, geraten in Ekstase, entgleiten und wagen somit einen Blick hinter gesellschaftliche Konventionen und Vorstellungen von Normalität. Immer wieder kreisen ihre Lebensentwürfe, Ausbrüche, Visionen und Wünsche um die Frage: Was soll man nur tun, wenn der Schnee brennt?
Spieler:innen: Ruth Bendisch, Julia Borchardt, Mitja Brinkkötter, Alicia Dawidowski, Jessica Kühn, Mark König, Katja Osterloff, Sigrid Polanski, Martin Psiorz, Daniel Rimmert, Bernold Rix, Virgenie Rusche, Ralf Strehl, Marei Wormsbecher, Cathrin Wöstenfeld
Leitung: Matthias Gräßlin, Katrin Nowak, Nicole Zielke
Musik: Christian Beckers (Klavier), Tobias Haussmann (Schlagzeug)
EINE PARABEL-PARADE
Die Schafe weiden. Alles ist fremd! Hat es Fell, hat es Hufe? Ist es weiß? Das Fremde hat nicht zu weiden! Wer kann es vertreiben? Der Wolf! Der Beißer, der Lämmermäher! Wir sind das Schaf! Wir wählen den Wolf!
Die Spieler:innen der Volxperformance zeigen eine Parabel auf die Wirkung von Demagogie und Fremdenfeindlichkeit. Das »Ich wird zum Wir« und erzeugt und nährt sich zugleich vom Fremden. Das Denken wird zur Sprache – Die Sprache wird zum Denken und führt zum Handeln. Der Wahn wird zum Wahnsinn!
Spieler:innen: Jule Balz, Frank Bartelniewöhner, Clara Bliefernicht, Mitja Brinkkötter, Ingeborg Gagelmann, Jonas Kramer, Laura Marleen Kreutz, Berit Meiners, Karl-Heinz Melzer, Daniel Rimmert, Alfred Schultz, Bruni Schulz, Dietmar Teich
Leitung: Andreas Bentrup, Katrin Meyer
Im Rahmen der Ausstellung »Unter Zwang | ZwangsarbeiterInnen auf dem Bielefelder Johannisberg – verschleppt für die deutsche Kriegswirtschaft« wird das Bodendenkmal »Unter Zwang« zum Schauplatz einer Tanzperformance, die das Schicksal der Gefangenen in Erinnerung ruft. Zehn Tänzerinnen erzählen zu improvisierter Musik in überlieferten Texten und choreografierten Szenen vom Leben zwischen Alltäglichkeit, Repression und Vernichtungskrieg.
Veranstalter: »Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.« und DGB-AK »Zwangsarbeit in Bielefeld« in Kooperation mit dem Bauernhausmuseum und dem Stadtarchiv Bielefeld
Spieler:innen: Jule Drexel, Ingeborg Gagelmann, Dorothea Hahn, Heike Kassebaum, Margit Kliesch, Anne Kordbarlag, Laura Marleen Kreutz, Johanna Quack, Valeska Stephan, Renate Waltersdorf
Leitung: Matthias Gräßlin
Musik: Christian Beckers, Kalle Mews
»Höher, schneller, weiter - immer mehr!« Die Gier ist ein seltsames Wesen. Sie verführt uns vor lauter Lust an Macht und Besitz über die Stränge zu schlagen. Sie hält uns in Bewegung, treibt uns an über Grenzen zu gehen, zu lernen, das Leben zu genießen und produktiv zu sein. Die 19 Akteur:innen zeigen ein Kaleidoskop extremer Zustände und Dynamiken zwischen Drang und Gier, nach Leben und Bedeutung. DIE GIERIGEN erzählt von Menschen, die es wissen wollen.
Spieler:innen: Clara Bliefernicht, Julia Borchardt, Mitja Brinkkötter, Alicia Dawidowski, Dennis Hexelschneider, Jessica Kühn, Berit Meiners, Barbara Müller, Katja Osterloff, Sigrid Polanski, Hamid Poursahmeddin, Martin Psiorz, Ruth Bendisch, Daniel Rimmert, Bernold Rix, Catrin Wöstenfeld
Gastspieler:innen: Andrea Beck, Ingeborg Gagelmann, Lotti Kluczewitz, Laura Marleen Kreutz, Leo Lunkenheimer, Karl-Heinz Melzer
Leitung: Matthias Gräßlin, Katrin Nowak, Nicole Zielke
Musik: Johanna Gesing (dj), Harald Kießlich (piano), Peter Wröbel (drums)
Ein Marktplatz. Paare und Passanten. Ein buntes Treiben beginnt, spielerische Begegnungen finden statt, es wird gefeilscht und gehandelt. Heile Welt. Doch unbemerkt schleichen sich andere Töne ein. Die Gier bricht sich ihre Bahn. Misstrauen und Geiz kommen ins Spiel. Agression und Neid brechen hervor. Eine Spirale beginnt. Bis zum letzten Schrei.
Spieler:innen: Frank Bartelniewöhner, Mitja Brinkkötter, Safar Besse, Petra Döbereiner, Antonia Eilers, Yussuf Eyyi, Ingeborg Gagelmann, Faustin Mateja, Daniel Rimmert, Luca Rosendahl, Virgenie Rusche, Alina von Scheven, Alfred Schultz, Bruni Schulz, Nina Sophie Siekmann, Ralf Strehl, Dietmar Teich, Sonja Wessel
Leitung: Andrea Beck, Bastian Horn
Musik: Marcel Barros, Kai Etzrodt
Was passiert, wenn eine Gruppe von Jugendlichen durch einen tragischen Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel landet und verschollen ist? Welche Abenteuer werden sie bestehen müssen? Was passiert, wenn die bekannten Gesetze und Regeln auf einmal nicht mehr greifen? Was geschieht, wenn sich Hunger und Einsamkeit einstellen und Abenteuerlust in Angst und Frustration umschlägt? Die Liste der Fragen, die einem in den Sinn kommen, wenn man erst einmal damit beginnt, über die Begriffe »einsame Insel«, »Utopie vs. Dystopie«, »Macht« und ähnliches, nachzudenken, ließe sich noch lange fortsetzen.
Zehn Spieler:innen haben sich dieser Herausforderung gestellt. Entstanden ist ein Stück, dass zum Lachen und Nachdenken einlädt und sich mit den Befindlichkeiten und den Abgründen der menschlichen Seele auseinandersetzt.
Spieler:innen: Juliane Goller, Sara Jensen, Jule Kipp, Svenja Lüdike, Christoph Prietsch, Marlene Schneider, Sebastian Scholten, Marcel Schüppel, Rojda Tolay, Marlene Wohlhüter
Leitung: Lena Kampmann, Lotti Kluczewitz