Unser Leitbild
Selbstverständnis und Haltung
Mit unseren unterschiedlichen Angeboten – wie zum Beispiel Volxtheaterwerkstätten, Workshops oder themenbezogenen Projekten – bieten wir allen Menschen individuelle Einstiegsmöglichkeiten. Unsere offene Arbeitsweise ermöglicht eigene künstlerische Entfaltung im Zusammenspiel mit Anderen.
Im künstlerischen Prozess werden soziale Barrieren aufgeweicht und überwunden, Haltungen und Ideen in Austausch gebracht, gemeinschaftliches Zusammenarbeiten verwirklicht. Persönliches Interesse und die Neugier, sich auf etwas Neues einzulassen, genügen, um gemeinsam ein intensives Spiel zu entwickeln.
Je unterschiedlicher die Mitwirkenden eines Projektes in ihrer Persönlichkeit, ihrem Erfahrungshintergrund und ihrer Erscheinung sind, desto größer ist das Potential für inhaltliche, ästhetische und soziale Impulse. Ideen und ganze Stücke entstehen so aus der Eigendynamik und im Wechselspiel aller Beteiligten.
Die künstlerischen Prozesse basieren in der Theaterwerkstatt Bethel auf partnerschaftlichem und gleichberechtigtem Umgang miteinander. Es gilt Interessen aufzugreifen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die gemeinsames Experimentieren vorantreiben. Dabei steht immer ein offener Austausch untereinander im Mittelpunkt, der ein Gespräch miteinander zulässt und hierarchiearm die Vielfalt der Mitwirkenden integriert.
Die Theaterarbeit ist bei uns immer ein Prozess, der ergebnisoffen ist und somit während des Geschehens auf die unterschiedlichen Menschen und ihre Fertigkeiten eingehen kann. Uns ist eine gewaltfreie Kommunikation ebenso wichtig wie der wertschätzende Umgang miteinander. Gemeinsam begleiten wir uns durch den Prozess und beachten die unterschiedlichen Bedürfnisse und Bedarfe aller Einzelnen.
Wir ermöglichen durch die Methoden offener, dialogischer und diverser Theaterarbeit verschiedensten Menschen Zugang zueinander. Menschen, die in ihrem Alltag zum Beispiel keine Berührungspunkte finden, treffen hier aufeinander und tauschen sich zu einem bestimmten Thema aus. Neue Perspektiven werden so kennengelernt, die Blickwinkel erweitern sich und die Mitwirkenden bekommen die Möglichkeit, sich zu zeigen.
Um unsere Angebote realisieren zu können, sind wir immer auf den Austausch mit Mitwirkenden und Expert:innen aus dem Bereich Tanzpädagogik, Theaterarbeit, Inklusion und Kultur angewiesen. Der gleichberechtigte Dialog der großen Vielfalt von Menschen und Ihrer Perspektiven, ist zentral für unsere Tätigkeit.
Unser vielseitiges Netzwerk
Gemeinsam realisieren wir eine Kultur der Vielfalt
Die Theaterwerkstatt Bethel lebt vom ihrem Netzwerk an unterschiedlichen Expert:innen und Akteur:innen. In diversen Kooperationen und im interdiziplinärem Austausch realisieren wir Projekte und lassen eine Kultur der Vielfalt lebendig werden.
Zum Netzwerk der Theaterwerkstatt Bethel gehören je nach Projektidee freie Mitarbeitende aus den Bereichen Regie, Dramaturgie, Film, Tanz, Musik, Theater, Performance, Kommunikation, Veranstaltungstechnik etc. Zusätzlich wird das Netzwerk durch die zahlreichen Mitwirkenden, die sich in Angeboten der Theaterwerkstatt Bethel begegnen, vervollständigt.
Bei Fragen, Anmerkungen, Ideen, Interesse bitte melden:
+49 (0)521-144-3040
Auszug unserer Netzwerkpartner:innen
Marcel Barros - Musik, Künstlerische Assistenz, Lennart Beste - Tontechnik, Leon Brames - Musik, Lara Burgmann - Bildende Kunst, Canip Gündogdu - Diplom- & Theaterpädagogik, Klinikclown, Matthias Cremer - Video, Jule Drexel - Künstlerische Assistenz, Pauline Elges - Darstellende & Bildende Kunst, Rasmus Exner - Techniker und Musiker, Fynn Felgenhauer - Technik, Maari Gehle - Darstellende & Bildende Kunst, Alina Holle - Heilpädagogik, Robert ter Horst - Fotograf und Mediendesigner, Simbi Kabageni - Musik, Künstlerische Assistenz Oona Kastner - Stimm-, Performance- & Improvisationskünstlerin, Katja Kemnade - Dipl. Pädagogin, Trainerin, Theaterpädagogin, Klinikclown, Harald Kießlich - Musik, Luka Kleine - Schlagzeuger & Musikpädagoge, Ruth Miriam Kordbarlag - Künstlerische Assistenz, Musik, Laura Kreutz - Performerin & Kulturwissenschaftlerin, Carolin Länger - Kommunikationstrainerin, Performerin, Regisseurin, Sonja Mense - Gestalterin & Illustratorin, Katrin Nowak - Regie Volxtheater, Nils Rabente - Musik, Daniel Rimmert - Tanz, Schauspiel, Künstlerische Assistenz, Pia Ringhoff - Theaterpädagogik, Lisa Saal - Theaterpädagogik & Tanz, Daniel Schumann - Fotograf & Gestalter, Ingo Siekmann - Tontechnik, Sound, Insa Vogt – Öffentlichkeitsarbeit, Text, Grafik, Tim Vorspel - Technik, Henrik Weber - Dramaturgie, Regie, Technik
Theater von Anfang an
Ein Blick hinter die Kulissen
Die Theaterwerkstatt Bethel wurde 1983 von der Theaterpädagogin Else Natalie Warns als »Lernort Studio« gegründet. Inspiriert durch den kreativen Geist von Else Natalie Warns begegneten sich im alten Heuboden des ehemaligen Betheler Fuhrgeschäftes Menschen jenseits ihrer im Alltag festgelegten sozialen Rollen.
In den 80er Jahren bildeten die Bearbeitung biblischer Texte und der transkulturelle Dialog thematische Schwerpunkte. Zahlreiche Masken- und Straßentheaterstücke, Singspiele und Mitspieltheater mit bis zu 100 Beteiligten entstanden.
Über Bethel hinaus wurde die Theaterwerkstatt erstmals 1984 mit dem mythischen Maskenspiel »Dürre« bekannt. Der interdisziplinäre Austausch spielte schon immer eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Künstler:innen anderer Nationen.
Zu Beginn der 90er Jahre veränderte sich der Blickwinkel auf die eigene Theaterarbeit. Politische, theologische oder literarische Inhalte wurden nun bewusster in das Verhältnis zu ästhetischen und soziokulturellen Fragen gesetzt. Mit einer experimentellen Theaterproduktion über 4. Mose 11 zum Evangelischen Kirchentag im Ruhrgebiet setzten 1991 Else Natalie Warns und Matthias Gräßlin gemeinsam neue Akzente.
Bei dem Stück »paraktion 75 3/B im ohr« waren alle Mitwirkenden zugleich Regisseur:in und Akteur:in. Form, Inhalt und Gruppe standen in einem dynamischen Spannungsverhältnis. Aus dem heraus konnte sich ein offensives und eigenes Theater entwickeln. Das Stück lieferte seinerseits wichtige Impulse für die damaligen Debatten. Theater entsteht seither aus dem, was im Zusammenspiel zu Tage gefördert und für die Akteur:innen für wichtig befunden wird.