TTM

»Theater, Tanz und Musik mit Menschen mit komplexen Behinderungen«

Im Jahr 1998 entstand aufgrund des Slogans der Aktion Grundgesetz »Nichts über uns ohne uns« die Idee zum Projekt »Theater, Tanz und Musik mit Menschen mit komplexen Behinderungen« (kurz: TTM). Im Mittelpunkt stand die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Spieler:innen mit und ohne Behinderung.

 

Der erträumte Dialog gelang. Das Projekt entwickelte sich für viele Mitwirkende zu einer Möglichkeit, sich erstmals selbstständig in der Öffentlichkeit darzustellen und zu vertreten.

Die Zusammenarbeit mit Menschen mit komplexen Behinderungen verfolgt nicht nur eine sozialpolitische oder künstlerische Zielvorstellung. Denn Rückwirkungen finden auch in den Lebensalltag der Mitwirkenden mit komplexen Behinderungen und in besonderen Lebenssituationen statt.

 

Die Theaterarbeit ermöglicht Ihnen eigenständig aufgebaute Kontakte außerhalb der meist auf Hilfeleistungen ausgerichteten Lebensbezüge. Ihre gemeinhin als hermetisch empfundenen Ausdrucksformen treffen nicht nur bei den professionellen Künstler:innen auf Resonanz. Die im Zusammenspiel geschaffenen ästhetischen Kontexte sind auch für das vorher am Prozess nicht beteiligte Publikum »lesbar«.

 

Die Spielenden genießen besondere Anerkennung und zeigen, dass Ihnen die gemeinsame Zeit mit erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten sichtlich wohl tut. Das gilt selbst für diejenigen, die den Schritt auf die Bühne nicht mitmachen wollen, der Aufführung im Publikum beiwohnen oder ihr lieber ganz fernblieben. Auch von Ihnen wird berichtet, dass Sie »nach dem Theater« deutlich entspannter und zufriedener sind.

 

Durch das gemeinsame Spiel geschieht, was ihnen im Alltag unerreichbar erscheint: weitreichende soziokuturelle, gesellschaftliche Teilhabe.